Sie war eine der ersten Ulmerinnen, die Abitur gemacht hat, ihr Vater war für einige Zeit sogar Bürgermeister der Stadt, während sie selbst sich von einer überzeugten Anführerin der Ulmer Bund Deutscher Mädel zu einer engagierten Widerstandskämpferin gegen den Nationalsozialismus entwickelt hat. Ihre positive Sturheit und ihre Willenskraft beeindrucken bis heute Menschen weit über die Region hinaus. Die Rede ist von Sophie Scholl. Am Sonntag wäre sie 100 Jahre alt geworden.
Nicola Wenge, Historikerin am Dokumentationszentrum Oberer Kuhberg, hat sich intensiv mit Sophie Scholl und ihrer Zeit in Ulm beschäftigt.
Als viertes Kind von Robert und Magdalena Scholl ist Sophie 1932 im Alter von elf Jahren nach Ulm gezogen und hat hier bis zu ihrem Studium in München ihre Jugend verbracht. Mit ihrer Familie hat sie zunächst im ersten Stock der Olgastraße 139, später in einer Wohnung am Münsterplatz gewohnt. Orte, an denen sich bis heute noch ihre Spuren finden und sie in der Stadt präsent halten.
In Ulm sind an diesem Wochenende zahlreiche Veranstaltungen zu Ehren von Sophie Scholl geplant. So unter anderem ein Online-Gedenkgottesdienst um 10 Uhr in der Martin-Luther-Kirche, eine Podiumsdiskussion im Ulmer Theater mit Historikerin Barbara Beuys sowie die Premiere des Stückes „Name: Sophie Scholl“ um 19.30 Uhr.
Einige Veranstaltungen wie zum Beispiel der Stadtrundgang oder die musikalische Lesung „Wir schweigen nicht!“ Die Weiße Rose der Lutherkirche mussten allerdings pandemiebedingt verschoben werden.