Fast vier Monate nach einem Messerangriff in der Fanzone zur Fußballeuropameisterschaft in Stuttgart mit mehreren Verletzten ist Anklage gegen einen 25-Jährigen erhoben worden. Der Syrer soll im Juni beim Public Viewing des Spiels zwischen Tschechien und der Türkei auf dem Schlossplatz vier Männer mit einem Klappmesser verletzt haben, wie die Staatsanwaltschaft in der baden-württembergischen Landeshauptstadt am Freitag mitteilte. Zwei weitere Fußballfans konnten den Angriffen ausweichen.
Die Staatsanwaltschaft wirft dem Mann versuchten Mord in sechs Fällen, davon in vier Fällen tateinheitlich mit gefährlicher Körperverletzung vor. Als Motiv nannte die Anklagebehörde Hass auf Menschen mit türkischer Staatsangehörigkeit. Der Beschuldigte soll demnach gezielt türkische Fußballfans angegriffen haben, um diese zu töten. Alle Angegriffenen trugen Fansymbole der türkischen Nationalmannschaft, waren jedoch nur teilweise türkische Staatsangehörige.