In Stuttgart gibt es zu wenig Platz – bezahlbarer Raum ist für Wohnungssuchende und Kulturschaffende schwer zu finden. Darauf hat am Montagmorgen abermals eine Initiative aufmerksam gemacht. Gut ein Dutzend Aktivisten haben in Bad Cannstatt das Gebäude der alten Bettfedernfabrik besetzt.
Gegen 9:30 Uhr begann die Besetzung des seit mehr als zehn Jahren leerstehenden Fabrikgebäudes. Dazu aufgerufen hatte die Initiative für ein Alternatives Kunst- und Kulturzentrum Stuttgart (AKZ). Mit dabei war auch der stellvertretende Bezirksbeirat Martin Eickhoff (SÖS Linke PluS) aus Bad Cannstatt. Der kritisierte die Stadt für den Umgang mit dem Gelände scharf.
Das Gebäude gehört seit rund fünf Jahren der Firma Pro Contact. Dessen Geschäftsführer, Rainer Neumann, war auch vor Ort, um den Besetzern zu erklären, dass sie nicht bleiben können. Neumanns Firma plant auf dem Gelände in Zusammenarbeit mit der Stadt ein Wohnprojekt mit Kindertagesstätten und Tagespflegeeinrichtung. In den vergangenen Jahren haben sich des Öfteren Personen Zutritt zu dem Gelände verschafft. Es gab mehrere Brandstiftungen und nächtliche Partys auf dem abgesperrten Gelände. Die Gebäude sind zum Teil baufällig, weshalb sich auch aus versicherungstechnischen Gründen dort niemand aufhalten darf.
Gegen 12:30 Uhr löste die Polizei die Besetzung, die zu jeder Zeit friedlich verlief auf. Die Aktivisten leisteten keine Gegenwehr. Am Ende nahmen die Beamten von acht Verdächtigen die Personalien auf.