Die größte Reiterprozession Europas hätte normalerweise an diesem Freitag, dem sogenannten Blutfreitag, in Weingarten stattgefunden: Doch statt des traditionellen Blutritts gab es heute nur ein Blutrittle. Wie das ablief und wie tief Menschen in Oberschwaben mit der Heilig-Blut-Verehrung verbunden sind: Ein Bericht von Paul Martin.
Hintergrund: Die Heilig-Blut-Verehrung in Weingarten geht lange zurück. Die Reliquie, die der Legende nach das mit Erde vermischte Blut Jesu Christi beinhaltet, soll seit dem Jahr 950 auf dem Martinsberg beim Kloster Weingarten verehrt werden. Über die Welfen war sie einst nach Oberschwaben gekommen. Seit das Benediktinerkloster rund um die Basilika aufgelöst wurde, ist der Stadtpfarrer von Weingarten, Dekan Ekkehard Schmid, der Heilig-Blut-Reiter. Ihm war es schon im vergangenen Jahr wichtig, auch und gerade in der Pandemie mit der Reliquie durch Stadt und Fluren zu reiten und den Segen Gottes zu erbeten.