Der Landkreis Böblingen hat mittlerweile einen der niedrigsten Inzidenzwerte in Baden-Württemberg. Zudem setzen Apotheker Björn Schittenhelm und Landrat Roland Bernhard seit langem auf Schnelltests, um infektiöse Personen frühzeitig zu erkennen. Das Böblinger Modell hat bereits bundesweit Aufmerksamkeit auf sich gezogen. Nun hat sich Bundesgesundheitsminister Jens Spahn mit den Machern digital ausgetauscht.
Kernstück des Böblinger Modells ist die technische Lösung, auf die Schittenhelm von Beginn an gesetzt hat. Mit der App Doctor Box bekommen die Probanden ihr Ergebnis direkt auf das Smartphone. Zudem gibt es die Möglichkeit, den Getesteten ein Armband mit QR-Code auszuhändigen. Wird der Code eingelesen, kommt beispielsweise Barbesitzer auf eine Website, auf der das Testergebnis angezeigt wird. Dieses System hat Schittenhelm mittlerweile nach Tübingen vermittelt. Dort läuft das Modellprojekt „Öffnen mit Sicherheit“, das ebenfalls für viel Aufsehen sorgt.
Bereits im Februar haben wir über das Böblinger Modell berichtet: Schnelltests nutzen statt im Lockdown verweilen
Auch in Tübingen haben wir uns den Modellversuch angeschaut: Ticket für ein Stück Normalität in Tübingen
Anders als in Böblingen sind die Schnelltests dort mit Öffnungen verbunden. Dadurch werde auch die Testbereitschaft gefördert, so Schittenhelm. Die technische Lösung zieht nun Kreise. Auch im neuen Schnelltestzentrum am Schlossplatz in Stuttgart soll Doctor Box verwendet werden. Das Zentrum geht am Gründonnerstag an den Start.
Spahn sagte in der Online-Schalte am Dienstagabend, dass Schnelltests sehr wichtig werden, sobald es zu Öffnungen kommen kann. Sie werden also noch über Monate gebraucht. Nun sei es aber zunächst wichtig, die dritte Welle zu brechen und da steht die Reduzierung von Kontakten an erster Stelle.