Der Anführer im Gefängnis, die Pandemie eingehegt – in der Landeshauptstadt, der Wiege der Bewegung, ist es still geworden um die Querdenker-Szene. Die Risse, die sich durch ganze Familien ziehen, bleiben. Wir haben mit einer Mutter gesprochen die ihren Sohn an die Szene verloren hat und mit einem früheren Querdenker, der den Ausstieg geschafft hat.
Die beiden wollen anonym bleiben. Zu groß ist die Angst vor der radikalen Protestbewegung, zu schwer die Scham, einem Irrtum aufgesessen zu sein. Heute haben beide ihren Umgang mit der Vergangenheit gefunden. Susanna hat in Stuttgart eine Selbsthilfegruppe für Angehörige von Querdenkern und Anhängern von Verschwörungsmythen gegründet. „Echoraum“, nennt sie sie, in Bezug auf die Menschen, die nichts anders mehr wahrnehmen als ihr eigenes Echo. Die Mitglieder spenden sich jeden dritten Donnerstag im Monat Trost, sprechen über ihre Familienmitglieder und suchen Lösungen. Marcel hat die Lösung für sich gefunden: er hat den Ausstieg aus der Szene geschafft, zu seinem Glauben und alten Freundschaften zurückgefunden und macht eine Therapie.
Angehörige, die Hilfe suchen, können sich an echoraum-stuttgart@web.de wenden. Eine Einordnung mit dem Experten für Verschwörungsmythen Michael Blume finden Sie auf unserer Mediathek: https://www.regio-tv.de/mediathek/video/die-beiden-sind-helden-michael-blume-ueber-querdenken-aussteiger-angehoerige/