In den 1990er Jahren hatte Ulms Oberbürgermeister Ivo Gönner große Pläne für den Ausbau der Straßenbahn. Das Fünf-Linien-Konzept sollte den Nahverkehr in der Stadt massiv erweitern. Doch das Projekt scheiterte, und Gönner nannte es später seine größte politische Niederlage. Aber einer gab nicht auf: Gerhard Späth, der langjährige Werkstattleiter der SWU, kämpfte weiter. Trotz des Rückschlags hat er es geschafft, die Linie 1 bis nach Böfingen zu verlängern und das Straßenbahnnetz entscheidend zu erweitern. Jetzt, an seinem ersten Todestag, hat die SWU ihm diese Leistung gewürdigt und einen Straßenbahnwagen nach ihm benannt. Auch wenn es selten vorkommt, hat die SWU eine weitere Straßenbahn einer wichtigen Persönlichkeit gewidmet. Bei Sonderfahrten fährt nun das Portrait von Gerhard Späth durch Ulms Straßenbahnnetz. Diese Widmung ist nicht nur eine Hommage an einen langjährigen Mitarbeiter, sondern erinnert auch daran, dass Späth durch seine Arbeit Ulm und Neu-Ulm nachhaltiger gemacht hat. Am Samstag, dem ersten Todestag von Gerhard Späth, haben sie den historischen Oldtimer-Straßenbahnwagen Nummer 10 nach ihm benannt.
Bericht: Jana Schebesta
Kamera: Thomas Heckmann