Bank, Universität, ein Arbeitsamt. Klingt alles nach einer ganz normalen Stadt. Aber wo sind die ganzen Erwachsenen? Richtig, Ditziput ist keine Stadt wie die anderen. Es ist eine Kinderspielstadt. Kids von sieben bis zwölf übernehmen alles selbst – vom Stadtrat bis zu den Exportgütern. Thomas Hartlieb, Vorsitzender des Vereins, erklärt uns die Idee: Den Kindern soll das Stadtleben und die Abläufe im Erwachsenendasein spielerisch und greifbar beigebracht werden.
Das Projekt läuft immer für 2 Wochen in den Sommerferien. Die Kinder haben ihre eigene Währung – den Diro – den sie in verschiedensten Jobs verdienen und dann für Essen oder Basteleien der anderen Kinder ausgeben. Ben ist einer der Bürger von Ditziput. Er gibt uns eine Stadtführung und stellt uns als Inpromptu-Redakteur die vielen Betriebe vor.
Es gibt natürlich doch auch Erwachsene in Ditziput, die die Kids bei den Workshops begleiten. Alles ehrenamtlich, der Verein finanziert sich größtenteils über Spendengelder.
Die Kinder können ihren Job jeden Tag wechseln. So kann man rumprobieren und schauen, was einem den meisten Spaß macht. 25 Jahre gibt es Ditziput jetzt schon. Es ist die einzige Kinderspielstadt, die ständig die Tore öffnet und nicht bloß alle zwei bis drei Jahre. In Ungarn gibt es ein Partnerprojekt, mit dem jedes Jahr ein Austausch stattfindet. Ein großer Stellenwert ist die Inklusion Behinderter Kinder. Dafür werden jedes Mal spezielle Aufsichtspersonen engagiert, die sich mit den besonderen Ansprüchen der Kinder auskennen.
Die Kids lieben das Projekt, genau wie die Eltern und Betreuer. Der Verein schaut auf die letzten 25 Jahre positiv zurück und freut sich auf alles, was noch kommt. Denn „Nach Ditziput“ heißt für den Verein immer auch „vor Ditziput“.