Der Bau der Berliner Mauer jährt sich dieses Jahr zum 60. mal. Marianne Rüdiger, geboren 1941 in der ehemaligen Deutschen Demokratischen Republik, ist zwanzig Jahre alt, als man die Berliner Mauer baut. Eine Mauer, die Deutschland für viele Jahre in Ost und West teilt.
Als Lehrerin wird sie von der Stasi beobachtet, kontrolliert und überwacht. Sie muss gehorsam sein gegenüber der SED. Letztlich ist es ihr Beruf, der sie zur Flucht treibt. Zu groß ist ihr Gewissenskonflikt.
Überwachung und Kontrolle – eine nahezu perfekte Grenze. So erinnert sich Marianne Rüdiger an ihr Leben in der DDR. Zum bevorstehenden Tag der Deutschen Einheit, am 3. Oktober, haben wir sie gefragt, warum sie flüchten wollte und woran ihr Plan gescheitert ist. Im Gespräch mit Milena Sontheim erzählt sie vom damaligen Schulalltag, der SED-Herrschaft und der Zeit im Gefängnis.