Notrufe in einer anderen Sprache die in Echtzeit übersetzt werden? In der Integrierten Leitstelle in Ulm ist das keine Zukunftsmusik mehr. Im Rahmen des Forschungsprojektes „5G: Stadt. Land. Leben retten“ soll die Rettung von Menschenleben durch die Zuhilfenahme moderner Technologien substanziell verbessert werden. Im Vordergrund steht dabei eine schnelle und einfache Übertragung der Projektinhalte in die tägliche Arbeit von Rettungsdienst und Feuerwehr.
Wenige Minuten entscheiden über den Erfolg einer Rettung. Tritt ein Notfall ein, kommt es darauf an, dass die Rettungskette funktioniert. Schnell, zuverlässig und effizient müssen alle Glieder ineinandergreifen. Um dieses Ziel zu erreichen nutzen die Forschungsgruppen des Ulmer Projektes vor allem die Vorteile des Mobilfunkstandards 5G. Zum Beispiel bei einer speziellen Drohne, die von einer Leitstelle über das Mobilfunknetz zum einem Ziel gesteuert werden kann um hier Luftaufnahmen zu fertigen. Die Verbindung zwischen Drohne und Leitstelle muss einerseits schnell und störungsfrei sein, um eine sichere Navigation der Drohne zu ermöglichen. Andererseits fallen bei der Übertragung von Videobildern in Echtzeit große Datenmengen an.
Hinter dem Projekt steht ein Konsortium aus elf Partnern aus Wissenschaft, Industrieunternehmen sowie kleinen und mittleren Unternehmen. Geleitet wird es von der Stadt Ulm mit dem Alb-Donau-Kreis und dem Kreis Neu-Ulm, begleitet von einem Beirat aus Fachleuten des Rettungswesens und der Feuerwehr, Wissenschaftlern und Behörden. Das Projekt mit einer Laufzeit von drei Jahren wurde vom Bundesministerium für Digitales und Verkehr beauftragt. Nach Abschluss im Dezember 2023 sollen Standardisierungspotenziale diskutiert und Folgeprojekte entwickelt werden.