Herbert Schmitt aus Ulm ist ehemaliger Ingenieur der Universität Ulm und Erfinder der Mäusemelkmaschine. Kein Scherz. Erfunden hat er sie im Jahr 1980 im Rahmen eines Forschungsprojekts. Die Abteilung Transfusionsmedizin hat sich zu der Zeit mit den natürlichen Abwehrmechanismen bei bakteriellen Infektionen befasst. Die Maschine besteht aus einer Vakuumpumpe und einer Plattform, auf die vier Mäuse gelegt werden können. Jede Maus wird an acht Zitzen-Becher angeschlossen, die die Milch abpumpen. Gewonnen hat man dadurch das sogenannte Laktoferin – ein Eiweißbestandteil der Milch. Einmal pro Tag wurden die Mäuse gemolken, vorher durch ein Schlafmittel betäubt. Wichtig zu erwähnen ist, dass nach Angaben von Herbert Schmitt keine einzige Maus für den Versuch sterben musste. Ein Melkvorgang dauert etwa 15 Minuten und bringt den Forschern etwa zwei Milliliter Milch pro Maus pro Tag. Während der gesamten Forschungszeit sollen insgesamt zehn Liter gemolken worden sein. Etwa drei Jahre ist die Maschine im Einsatz, was letztendlich aus der Forschung geworden ist, weiß Schmitt aber nicht. Insgesamt hat Herbert Schmitt fünf Geräte gebaut. Drei Geräte gingen ins Ausland, zwei hat die Universität aufbewahrt. Diese existieren aber nicht mehr. An seine kuriose Erfindung erinnern deshalb heute nur noch Fotos.
Kleiner Funfact: Ein Liter Mäusemilch kostet zu Forschungszeiten zwischen 10.000 und 12.000 DM.