Ein ehemaliger Handballjugendtrainer aus Fellbach im Rems-Murr-Kreis muss sich seit Mittwoch vor dem Landgericht unter anderem wegen sexuellen Missbrauchs Schutzbefohlener, sexuellen Handlungen an Personen unter 18 Jahren gegen Entgelt und Besitzes kinderpornografischer Inhalte verantworten. Von 2006 bis 2021 soll der Angeklagte mindestens acht Kinder und Jugendliche in mehr als 500 Fällen missbraucht haben. Die mehr als 550 Tatvorwürfe aus der Anklage räumt der 53-Jährige beim Prozessauftakt vor dem Landgericht Stuttgart vollumfänglich ein.
„Für mein Handeln übernehme ich die volle Verantwortung“, heißt es in einer von seinem Verteidiger verlesenen Erklärung des angeklagten 53-Jährigen. Seine früheren Schützlinge, deren Angehörige und auch den betroffenen Verein in Fellbach bat er um Entschuldigung. Den Großteil seiner Taten soll der Angeklagte während seiner Zeit als Jugendtrainer in der Handballabteilung des SV Fellbach begangen haben.
Im Verein und im privaten Umfeld der mutmaßlichen Opfer galt der Mann als Kümmerer. Der sexuelle Missbrauch soll in seiner Privatwohnung stattgefunden haben. Dort hielten sich die Jungen häufig vor und nach dem Training auf. Als die Vorwürfe Ende 2021 aufkamen, ging der SV Fellbach offen damit um, will seinen Teil zur Aufklärung beitragen.