Baden-Württembergs Ministerpräsident Winfried Kretschmann (Grüne) hat längere Arbeitszeiten für Lehrkräfte ins Gespräch gebracht, um eine bessere Bildung im Land zu gewährleisten. „Vielleicht müssen wir auch mehr arbeiten“, gab Kretschmann am Montagabend bei einer Podiumsdiskussion der „Stuttgarter Zeitung“ zu bedenken. Zum Beispiel seien sehr viele Lehrkräfte Frauen und viele von ihnen arbeiteten in Teilzeit. „Wenn die alle eine Stunde mehr arbeiten würden, eine Stunde, hätte ich 1000 Lehrer mehr, die ich dringend brauche“, erklärte der Grünen-Politiker.
Seine Aussagen sorgten für große Kritik, unter anderem von der GEW-Landesvorsitzenden Monika Stein. „Das ist total daneben“, sagte sie der dpa. Winfried Kretschmann verteidigte seine Idee auf einer Pressekonferenz am Dienstag in Stuttgart. Er habe die Aussagen im Kontext einer Podiumsdiskussion zu den Folgen des Ukraine-Kriegs getroffen. Mittlerweile seien etwa 9000 ukrainische Kinder in Baden-Württemberg angekommen und diese müssten betreut werden. „Da müssen wir uns ja Gedanken machen, wie das geschehen kann“, sagt Kretschmann.