110 Haushalte am Hallschlag haben in den vergangenen Wochen Post von der Stuttgarter Wohnungs- und Städtebaugesellschaft (SWSG) bekommen. Darin wurden die Mieter darüber informiert, dass ihre Wohnungen im Sommer 2022 abgerissen werden sollen. 250 neue Wohnungen will die SWSG dann auf den freiwerdenden Flächen bauen – 125 davon sollen öffentlich geförderte Sozialwohnungen sein. Die SWSG kündigte an, dass die Kaltmiete der neugebauten geförderten Wohnungen 33 Prozent unter dem 2024 gültigen Mittelwert des Mietspiegels der Stadt Stuttgart liegen soll. Die Mieterinitiative Hallschlag geht davon aus, dass das eine Preissteigerung von rund drei Euro pro Quadratmeter bedeutet.
Doch hinter den nackten Zahlen stecken Menschen. Menschen wie Jeanette Widmer zum Beispiel, die seit 1980 am Römerkastell wohnt. Ihr Reihenhaus ist für sie mehr als nur eine Wohnung. Zu viele Erinnerungen haben sich in den 40 Jahren in der Wohnung angehäuft. Unter anderem hat die 62-Jährige dort ihre sieben Kinder aufgezogen. Sie will nicht ausziehen und in eine andere Wohnung. Für Widmer würde dadurch ein Stück Heimat verloren gehen. Deshalb engagiert sie sich bei der Mieterinitiative Hallschlag. Die versucht den Abriss der 110 Wohnungen zu verhindern und hat am Wochenende die betroffenen Mieter über ihre Rechte aufgeklärt.