Straßennamen sind in Ulm in den letzten Jahren ein viel diskutiertes Thema. Die Heilmeyersteige am Eselsberg zum Beispiel wird aufgrund der NS-Vergangenheit des Universitätsgründers Ludwig Heilmeyer in Eselsbergsteige umbenannt. Die Mohrengasse in der Innenstadt hingegen behält ihren Namen – Allerdings bekommt sie einen Zusatz. Das Straßenschild wird durch eine Erklärung ergänzt. Auf der steht:
„Die Mohrengasse hieß seit 1805 „Mohren Gäßlen“ nach der Gaststätte „Zum Mohren“, die – bei wechselnden Namen – schon um 1600 so hieß und bis 1944 im Eckhaus Weinhof 23 war. Der Name könnte auf den Hl. Maurus oder die Hl. Drei Könige aus der christlichen Geburtsgeschichte von Jesus zurückgehen. Belege für einen kolonialistischen oder herabwürdigenden Hintergrund der Benennung liegen in Ulm nicht vor. Nach intensiver Diskussion entschied sich der Gemeinderat der Stadt Ulm 2019 deshalb für die Beibehaltung des Straßennamens. Weil der Begriff jedoch eine Fremdbezeichnung aus europäischer Sicht darstellt, die rassistisch belastet ist, wurde diese Erläuterung angebracht, um sich von dieser Bedeutung entschieden zu distanzieren. Ulm versteht sich als internationale Stadt und verknüpft dies mit Maßnahmen gegen Rassismus.“
Vor allem die SPD im Gemeinderat hat sich aber dennoch für eine Änderung des Namens eingesetzt, hat aber keine Mehrheit bekommen.