Im Sommer kommt es in Geislingen im Landkreis Göppingen zu einer Bluttat: ein 31-jähriger Mann wird bei einer Schlägerei 11 Mal mit dem Messer attackiert. Noch am Tatort erliegt er seinen Stichverletzungen. Heute muss sich dafür ein 21-jähriger Mann vor dem Ulmer Landgericht verantworten. Die Anklage lautet Mord.
Vorausgegangen war der tödlichen Tat mutmaßlich eine Fehde zwischen beiden Männern. In einer Gemeinschaftsunterkunft in Süßen hatte ein eskalierter Streit zur Feindschaft zwischen den früheren Freunden geführt, worauf beide wohl auf Rache sannen. Der Tatverdächtige soll sich im Sommer mit einem Messer bewaffnet in die Geislinger Innenstadt begeben haben, in Erwartung eines Zusammentreffens mit dem 31-jährigen. Begleitet wurde er von seiner Freundin und einem Freund. Als sie tatsächlich auf den 31-jährigen stoßen, verabreden sie sich zur Austragung einer Schlägerei. Der 31-jährige weiß laut Aussage der Staatsanwaltschaft zu diesem Zeitpunkt nicht, dass sein Kontrahent ein Messer mit sich führt. Als er ihn niederschlägt, zieht der 21-jährige unvermittelt sein Messer und sticht mehrfach auf den Gegner ein. Die Freundin versucht die Kontrahenten zu trennen, soll aber vom 32-jährigen Freund des Hauptangeklagten aufgehalten worden sein. Er ist im Prozess daher wegen Beihilfe zum Totschlag angeklagt. Der Hauptangeklagte habe von seinem Opfer erst abgelassen, als es reglos am Boden lag.
Die Verhandlung wurde direkt nach Verlesung der Anklage unterbrochen, da der Verteidiger des Hauptangeklagten sich in Quarantäne begeben musste. Er hatte Kontakt zu einem Corona-positiv gestesten Mitarbeiter. Ein Vertreter hatte den Prozessauftakt dennoch ermöglicht, die Einlassung der Angeklagten wurde aber vertagt. Die Verhandlung wird voraussichtlich am 12. Januar, nach Ende der Quarantäne des Verteidigers, fortgesetzt.