Im Zusammenhang mit den Vorwürfen der Tierquälerei im Schlachthof Gärtringen hat der Landkreis Böblingen über 500 Stunden Video-Rohmaterial ausgewertet, um die Frage zu klären, ob amtliche Tierärzte der Veterinäraufsichtsbehörde Dienstpflichten verletzt haben. Auf den Videos sind etwa 600 Schlachtvorgänge, meist von Schweinen, aber auch von Rindern und Schafen zu sehen. Die Auswertungen haben nun ergeben, dass der anwesenden amtlichen Tierärztin aus dem Video bei vier Schlachtvorgängen Verstöße nachgewiesen werden konnten. Zweimal wurden erfolgte Nachbetäubungen nicht pflichtgemäß dokumentiert; einmal wurde eine Nachbetäubung trotz ihrer Kenntnisnahme nicht angeordnet; einmal wurde der Einsatz eines Elektrotreibers nicht kontrolliert. Aufgrund dieser Erkenntnisse hat sich das Landratsamt nun vom tierärztlichen Personal im Schlachthof getrennt.
Mögliche Verfehlungen der Schlachter waren nicht Gegenstand der Untersuchungen, da dazu die Staatsanwaltschaft selbst ermittelt.