Neue Leitlinien für die Wiederbelebung

30 Mal drücken – zweimal beatmen. Die gute Nachricht vorweg: In den vergangenen Jahren haben wir im Erste Hilfe Kurs nichts Falsches gelernt. Alle fünf Jahre gibt der Deutsche Rat für Wiederbelebung neue Leitlinien für Erste Hilfe und Notfallmedizin heraus – basierend auf der gesamten verfügbaren wissenschaftlichen Evidenz. Derzeit ist es wieder soweit. Zentrale Aussagen zur Durchführung einer Wiederbelebung wurden in 2021 weitgehend beibehalten. Gleichzeitig wurden viele Empfehlungen durch neue Literatur und wissenschaftliche Evidenz noch besser begründet.

70.000 Menschen sterben jedes Jahr in Deutschland am plötzlichen Herz-Kreislaufstillstand. Viele könnten gerettet werden, wenn frühzeitig mit Wiederbelebungsmaßnahmen begonnen würde. Laut dem Deutschen Rat für Wiederbelebung kommt alles auf die ersten Minuten an. Daher müssen mehr Laien mit Wiederbelebungsmaßnahmen beginnen, bevor der Rettungsdienst eintrifft. So fordert das Gremium, dass Telefonreanimation und Ersthelfersysteme flächendeckend etabliert werden sollen. Mehr Schülerinnen und Schüler müssen in Wiederbelebung geschult werden. Außerdem sollen Patienten in entsprechend qualifizierten Krankenhäusern, so genannten Cardiac Arrest Zentren, behandelt werden.

„Die konsequente bundesweite Umsetzung der Schülerausbildung in Wiederbelebung, der Telefonreanimation – also die telefonische Anleitung zur Wiederbelebung durch die Leitstelle – und die Etablierung von sogenannten Ersthelfersystemen können in Deutschland sogar kurzfristig die Kehrtwende bringen,“ sagt der langjährige Ulmer Notfallmediziner Dr. Burkhard Dirks, Generalsekretär des GRC. „Hierzu braucht es endlich klare gesetzliche bundesweite Vorgaben durch die Politik. All das kostet kaum etwas und bringt unglaublich viel.“

Weitere Informationen und eine kompakte Übersicht gibt es auf der Internetseite des Deutschen Rates für Wiederbelebung, grc-org.de – Wie man richtig hilft, kann man zum Beispiel in einem Rotkreuzkurs lernen.

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