Sollten Sie am Wochenende bei Dornstadt besonders viele Rettungswagen gesehen oder gehört haben – keine Angst: Das war nur eine Übung. Die angehenden Notfall-Sanitäter aus der Region, die sich im dritten Ausbildungsjahr befinden, wurden hier mit einer Ausnahmesituation konfrontiert. Meistens hat es der Rettungsdienst mit einem Patienten zu tun. Bei dieser Übung waren es gleich 27.
Dorothea Gansloser, Lehrkraft an der DRK-Landesschule in Ulm, hat gemeinsam mit Kollegen von der Schule und aus dem Rettungsdienst die Übung organisiert. Die Schüler müssen nun alles das, was sie in den letzten Jahren gelernt haben, zur Anwendung bringen. Die Besatzung des ersten Rettungswagen kann erst einmal nur zählen, wie viele Verletzte es gibt, denn ohne weitere Unterstützung ist die Lage nicht zu beherrschen. Der Einsatzleiter Rettungsdienst wird ebenfalls alarmiert, gemeinsam mit dem leitenden Notarzt sichtet er die Verletzten und ordnet sie nach dem Schweregrad ihrer Verletzungen in Kategorien ein. Künstliches Blut und künstliche Wunden aus Wachs lassen alles echt aussehen, nun müssen schnell die richtigen Entscheidungen getroffen werden.
Am Anfang wissen die Azubis das alles noch nicht, denn der Einsatz beginnt wie jeder Einsatz mit einem Notruf. Auch in der Übungsleitstelle sitzen heute die Auszubildenden und ein erfahrener Disponent der Rettungsleitstelle Ulm hat ein Auge auf sie. Die Anruferin meldet nur einen Bewusstlosen, daher fährt auch erst einmal nur ein Rettungswagen zum Notfallort, um diesem Menschen zu helfen. Vor Ort müssen die Auszubildenden dann innerlich sofort umschalten von der Individualversorgung eines einzigen Patienten hin zum Massenanfall von Verletzten.