Ruth Erhardt-Zonka führt die Obere Mühle in Gosbach im Landkreis Göppingen in der vierten Generation. Sie hat ihren Handwerksbetrieb in den vergangenen Jahren auf Klimaneutralität getrimmt. Dafür hat die Mühleninhaberin eine umfassende Energiebilanz ihres Unternehmens aufgestellt und Kohlenstoffdioxid eingespart, wo es ging. Für das Jahr 2020 ergab die Klimabilanz des Betriebs nach Angaben des Familienunternehmens einen CO2-Ausstoß von 25,2 Tonnen. Diesen haben Erhardt-Zonka und ihr Mann mit Hilfe der Klimaschutzstiftung Baden-Württemberg kompensiert. Das heißt, dass der Betrieb in nachhaltige Projekte investiert hat, um die eigene CO2-Lücke auszugleichen.
Dabei soll es aber nicht bleiben, da Erhardt-Zonka auch eigene Projekte für Klimaneutralität plant. Im vergangenen Jahr wurde die hauseigene Turbine modernisiert, um mehr Strom erzeugen zu können. 2022 soll eine Solaranlage auf dem Dach der Oberen Mühle angebracht werden und der Diesel-Transporter wird durch ein Elektrofahrzeug ersetzt. Für das kommende Jahr plant Erhardt-Zonka eine Baum-Pflanz-Aktion mit dem örtlichen Forstamt.
Bei der Energiebilanz hat die Handwerkskammer die Unternehmerin unterstützt. Peter Haas, Hauptgeschäftsführer des Baden-Württembergischen Handwerkstags, und Christoph Dahl, Geschäftsführer der Baden-Württemberg Stiftung, überreichten Ruth Erhardt-Zonka am Mittwoch das offizielle Zertifikat für ihren klimaneutralen Betrieb. Es ist der erste Handwerksbetrieb in Baden-Württemberg, der dieses Siegel erhält. Der Baden-Württembergische Handwerkstag vertritt etwa 139.000 Betriebe.