Fachkräftemangel ist eines der großen Probleme in der deutschen Gesellschaft, und das schon seit Jahren. Der Fachkräftemangel betrifft dabei nicht nur Jobs in Pflege, Handwerk und Ingenieurwesen, sondern auch in der katholischen Kirche ist er ebenso eklatant wie offensichtlich. Besonders betroffen dabei der Mangel an der Fachkraft „Katholischer Priester“. In diesem Jahr wurden beispielsweise in ganz Baden-Württemberg nur drei Männer zu Priestern geweiht, immerhin noch einer mehr als in den fünf ostdeutschen Bistümern. Im bevölkerungsreichsten Bundesland Nordrhein-Westfalen werden es nur sieben Neupriester sein, und auch im überwiegend katholischen Bayern sind es nur zehn Neuweihen. Um diesem Nachwuchsmangel auf die Spur zu kommen, hat die Katholische Deutsche Bischofskonferenz eine Studie in Auftrag gegeben, die im Mai 2024 vorgestellt wurde. Sie heißt „Wer wird Priester?“ und hat untersucht, wer warum wie Priester geworden ist in Deutschland. Angefragt wurden 847 Priester, die von 2010 bis 2021 geweiht wurden, rund 150 haben geantwortet, das ist eine repräsentative Stichprobe, und somit liefert die Studie einige interessante Hinweise zu dem, wie sich katholische Priester heute sehen und wie es mit diesem Beruf weitergehen könnte. Einer, der die Studie mit in Auftrag gegeben hat, ist Gerhard Schneider, Weihbischof von Rottenburg-Stuttgart, er ist Mitglied in der „Kommission Geistliche Berufe und Kirchliche Dienste“ der Deutschen Bischofskonferenz, die die Studie beauftragt hat. Und mitgekommen ins Studio ist Andreas Rieg, er ist seit 2007 Regens des Priesterseminars in Rottenburg, hat also jeden Tag mit den Männern zu tun, die Priester werden wollen.