Die Pogromnacht war der Anfang einer unvorstellbaren Gewalt gegen die Juden. Am 9. November 1938 inszenierten die Nazis als angeblichen “Volkszorn” die systematische Zerstörung von Synagogen. Mehr als 1400 Synagogen und jüdische Gemeinderäume wurden bei den Pogromen der Nationalsozialisten im November 1938 zerstört, Juden wurden ermordet – auch in Ulm. In einer Gedenkstunde auf dem Weinhof in Ulm wurde der Ulmer Opfer des Nationalsozialismus gedacht. Klar ist für alle Beteiligten: Antisemitismus ist nicht nur Vergangenheit.
Denn im Juni hat ein Täter einen Brandsatz an der Ulmer Synagoge gezündet. Die Zahl der erfassten antisemitischen Straftaten nimmt seit Jahren zu. 2020 erreichte sie einen neuen Höchstwert seit Beginn der statistischen Erfassung vor fast 20 Jahren – das geht aus den Zahlen des Bundesinnenministeriums hervor. Dass die Geschichte sich in Teilen wiederholt, das befürchtet auch der Rabbiner Shneur Trebnik. Und gleichzeitig ist er zuversichtlich.