Um die Gas-Mangellage zu verhindern, soll in allen Lebensbereichen etwa 20 Prozent des Rohstoffs eingespart werden. Das war die Message nach dem Gas-Gipfel der Landesregierung in der vergangenen Woche. Kurz danach hat Gazprom die Lieferungen durch Nord Stream 1 weiter gedrosselt. Am Donnerstag hat die Bundesregierung eine neue Gasumlage angekündigt. Bedeutet für die Verbraucherinnen und Verbraucher erneut Mehrkosten, wie hoch genau, ist noch nicht sicher.
Trotz der großen Herausforderungen sieht der Geschäftsführer der Stadtwerke Waiblingen in der Krise auch eine Chance. Im Stadtgespräch Stuttgart erklärt Frank Schöller, warum. In der jetzigen Phase plädiert er für eine Abschaltung der Gaskraftwerke, um für den Winter einzusparen und die Speicher füllen zu können. Stattdessen sollen Kohle- oder auch Atomkraftwerke aus seiner Sicht am Netz bleiben, um einen wirklichen Gas-Notfall zu verhindern.
Kurzfristig sieht Schöller im Sparen die einzige Möglichkeit, um dieses Ziel zu erreichen. Mittelfristig müssen aus seiner Sicht Zwischenlösungen her und langfristig sei der Weg der Erneuerbaren Energien für der einzig richtige. Dafür müssten allerdings „regulatorische Hindernisse“ abgeschafft und gesellschaftliche Vorbehalte gegen Erneuerbare vor der eigenen Haustüre überwunden werden.