Der Cannstatter Wasen, Fußballspiele und Konzerte in den Hallen: Stuttgart ist Schauplatz zahlreicher Großveranstaltungen – die zwangsläufig viele Gefahren mit sich bringen. Damit es aber nicht zu Massenpaniken wie bei der Duisburger Loveparade 2010 kommt setzt die Stuttgarter Polizei nun eine Software ein, um Personenströme zu simulieren, und das Fluchtmanagement im Notfall zu verbessern.
Zum ersten Mal eingesetzt wurde das neue Tool “ Escape Pro“ schon auf einem Berliner Festival im letzten Monat. In Baden-Württemberg läuft aktuell der erste Praxisversuch auf dem Cannstatter Wasen. Auch bei Fußballspielen in der MHP-Arena soll das Programm in Zukunft eingesetzt werden. Mit der Software will die Polizei passgenauer auf spezifische Notfallszenarien reagieren. Mit den gewonnenen Daten können sich Einsatzkräfte beispielsweise sinnvoller positionieren und Anfahrtswege taktisch besser planen. Speziell wenn mehrere Großveranstaltungen parallel laufen sollen nun auch bisher schwer zu kalkulierende Wechselwirkungen von Besucherströmen erfasst werden. In Stuttgart ist das häufiger der Fall, wenn Wasengelände und Stadion parallel genutzt werden. Deshalb sollen in den kommenden Wochen erstmals auch zum Wasen parallel stattfindende Fußballspiele betrachtet werden.
Der bisher größte Einsatz ist zur Europameisterschaft 2024 geplant. Vier der Spiele finden in der Stuttgarter Arena statt, und sollen mit Escape Pro begleitet werden.