Etwa zwei Prozent der Stuttgarter Stadtfläche sind Rebfläche. Ein Großteil der Weinberge in der Landeshauptstadt sind Landschaftsschutzgebiete. Die Winzer und Wengerter wären damit direkt von einer geplanten Pflanzenschutzverordnung der EU-Kommission betroffen. Diese möchte, dass auf landwirtschaftlichen Flächen von 2030 an nur noch halb so viel Pflanzenschutzmittel ausgebracht werden wie aktuell. In Landschaftsschutzgebieten sollen sie ganz verboten werden – sowohl die biologischen als auch die chemischen.
Die Wengerter in Stuttgart fürchten daher um ihre Existenz, denn ohne Pflanzenschutzmittel würden sie einen Großteil ihres Ertrags durch Schädlinge verlieren. Die FDP im Landtag Baden-Württemberg sieht das ähnlich. In einem Positionspapier der Fraktion zur Landwirtschaft heißt es, Weinberge würden faktisch stillgelegt. Auch die Landesregierung lehnt die EU-Pläne für Landschaftsschutzgebiete ab. Die FDP kritisiert allerdings ihre Pläne zur ökologischen Landwirtschaft. Deren Anteil soll bis 2030 auf bis zu 40 Prozent der Flächen im Land steigen.
Im Weinberg von Frank Nonnenmann und Kerstin Köder hat sich daher der FDP-Landtagsabgeordnete Friedrich Haag mit Wengertern getroffen, um über die Pläne der EU zu sprechen. Der Haigst liegt im Landschaftsschutzgebiet Schimmelhüttenweg. Die Vereinigung der Wengerter und Freunde des Schimmelhüttenweges möchten sich gegen die neue Pflanzenschutzverordnung wehren und freuen sich über das Positionspapier der FDP-Landtagsfraktion. Sie hoffen, dass weitere Politikerinnen und Politiker gemeinsam mit ihnen gegen die Pläne vorgehen.