„Viel zu früh von uns genommen worden“, „du fehlst“, „Licht auf Luca“ – vergangenen Samstagnachmittag sah man in der Esslinger Innenstadt viele Schilder mit diesen Aufschriften. Luca wird die Schilder nie lesen können, denn er ist tot – erschossen. Sein bester Freund Alexandros kann das immer noch nicht glauben. Er organisiert daher einen Trauermarsch für ihn.
Hintergrund ist ein Streit zwischen Vermieter und Mieter, der vor knapp zwei Wochen eskaliert. Kurz bevor der Mieter ausziehen muss, tötet er Luca, den Sohn des Vermieters, setzt das Haus in Brand und begeht Selbstmord.
Die Anteilnahme ist groß, hunderte Menschen nehmen am Trauermarsch teil. Dieser startet am Esslinger Bahnhof, geht quer durch die Innenstadt und endet am Ort des Geschehens. Alles verläuft friedlich und vor allem still. Dennoch: Bei einigen Teilnehmen herrscht Unverständnis dafür, dass es überhaupt so weit gekommen ist. Denn laut einem SWR-Interview mit dem Vater des Getöteten habe der Täter vorab schon Morddrohungen ausgesprochen. Außerdem sei offenbar bekannt gewesen, dass er Waffen in seiner Wohnung besaß. Wir haben die Polizei nach einem Statement gefragt, diese möchte sich allerdings aufgrund laufender Prüfungen noch nicht dazu äußern. Doch das soll sowieso nicht der Mittelpunkt sein bei dem Trauermarsch. Vielmehr geht es darum, Luca zu gedenken.