In den vergangenen Wochen hat Transnet BW mehrfach dazu aufgerufen, Strom zu sparen. Der Grund klingt zunächst merkwürdig: Im Norden Deutschlands wurde zu viel Windenergie produziert. Weil die Übertragungsnetze Richtung Süden jedoch noch nicht ausreichend ausgebaut sind, um diese großen Energiemengen zu transportieren, könnte der Stromfluss die Infrastruktur überlasten.
Doch die Energiewende droht nicht nur am schleppenden überregionalen Netzausbau zu scheitern, sondern auch am Verteilnetz hier im Land. Dafür ist Netze BW zuständig und warnt vor großen Herausforderungen, die die Elektromobilität und der Ausbau der Erneuerbaren mit sich bringen. Der Ausbau des Verteilnetzes im Land muss dringend beschleunigt werden, warnt Netze BW. Denn dort finde die Energiewende statt, so Christoph Müller, der Vorsitzende der Geschäftsführung von Netze BW.
Langwierige Genehmigungsverfahren behindern jedoch den schnellen Ausbau des Verteilnetzes. Als Negativbeispiel nennt Müller ein Projekt bei Rot am See im Kreis Schwäbisch Hall. Netze BW will dort eine Hochspannungstrasse ausbauen, um neue Solar- und Windanlagen optimal an das Verteilnetz anschließen zu können. Von Beginn bis Ende des Projekts rechnet der Chef der EnBW-Tochter mittlerweile mit einer Dauer von 20 Jahren.