Im Café der Filderklinik in Filderstadt hängen seit ein paar Monaten rundherum rote Papierherzen. Die sind nicht etwa ein Überbleibsel vom Valentinstag – sondern Teil eines Weltrekordversuchs des Vereins Fontanherzen e.V., der damit auf einen seltenen angeborenen Herzfehler aufmerksam machen möchte. Mit dabei: Familie Weinmann aus Wolfschlugen – die einen ganz persönlichen Bezug zu der Aktion hat. Denn Sohn Felix hat selbst einen Herzfehler und kann heute weitgehend unbeschwert damit leben – dank der Methodik von Francis Fontan.
Wie Felix kommen jährlich in Deutschland 180 Kinder mit einem sogenannten „halben Herzen“ (Einkammerherz) zur Welt, bei dem eine Herzklappe fehlt. Der schwerste angeborene Herzfehler kann mit dem Verfahren des französischen Mediziners Francis Fontan (1929-2018) behandelt werden. Über 17,6 Kilometer lang soll die Herzkette am Ende werden. Familie Weinmann, Inhaber des Cafés in der Filderklinik, wird von allen Seiten unterstützt und hat bereits über 300 Herzen gesammelt. Wer die Aktion unterstützen möchte, kann ein Herz ausdrucken (www.fontanherzen.de), bemalen und im Café Kara abgeben oder per Post schicken. Am 5. Mai, dem Tag des herzkranken Kindes, werden die Ketten-Abschnitte regional präsentiert und im Juli alle zusammen in Magdeburg entlang der Elbe gespannt. Ob es zum Weltrekord reicht – davon muss sich Familie Weinmann noch überraschen lassen.