1.000 Follower mehr als Jesus: Social Media Pfarrer bringt Schwung in die Kirche
Strenge Dogmen, starre Grenzen – die Kirche ist nicht unbedingt bekannt dafür am Puls der Zeit zu sein. Bestraft wird sie in den vergangenen Jahren durch Überalterung und Anhängerschwund. Auch wegen Missbrauchsskandalen und Steuer. 2021 haben beide Kirchen zusammen so viele Mitglieder verloren wie nie, erstmals sind weniger als die Hälfte der Deutschen katholisch oder evangelisch. Zeit für einen frischen Anstrich: um die davonlaufenden Schäfchen wieder einzufangen, setzt die Evangelische Landeskirche verstärkt auf Social Media.
Hippes Aushängeschild und Glaubens-Influencer im Südwesten ist Nicolai Opifanti. Der 36-jährige Pfarrer aus Kirchheim unter Teck wirbelt das konservative Bild der Kirche als @pfarrerausplastik gehörig durcheinander. Frische Reels im Talar und jede Menge Blödelei mit Kollegin Sarah zeigen Erfolg: mehr als 11.000 Menschen vor allem in jüngeren Altersgruppen folgen dem Social Media Pfarrer bereits auf Instagram und da ist noch Luft nach oben. Opifanti möchte künftig noch stärker auf Online-Seelsorge setzen. Überhaupt: Zuhören, meint er. Das sei der Schlüssel, um künftig wieder mehr Vertrauen und Follower für die Kirche zu gewinnen, online und analog.