Burgturm aus dem 11. Jahrhundert entdeckt - Ausgrabung in Jettenburg
Dorothee Brenner, Archäologin beim Landesamt für Denkmalpflege steht inmitten von Matsch und Erdhaufen. Das in Jettenburg eine Burg stand, war schon lange bekannt. Wo genau, dass konnte bisher aber Niemand mit Sicherheit sagen. Die Detektive der Vergangenheit sind auf Spurensuche. Entdeckt haben die Archäologinnen einen Burgturm aus dem 11. Jahrhundert. Sensationell für die kleine Gemeinde und auch eine Interessante Ausgrabung für die Wissenschaftler*innen. Denn die Informationslage über die „Jettenburg“ war äußerst dünn. Doch scheinbar kam der Niedergang der Jettenburg schon bald darauf, denn aus Schriften ist bekannt, dass die Burg häufiger auch unter nicht Adeligen verkauft wurde.
Die Arbeiten an sich gestalteten sich eher schwierig. Im November begannen die Ausgrabungen auf dem Trümmerfeld einiger Abgerissener Wohnhäuser. So eine Ausgrabung stemmt das Landesamt nicht selbst. Hierfür werden Archäologische Fachfirmen engagiert, die die Ausgrabungen übernehmen. In akribischer Handarbeit wurde eine Zweischalige Mauer freigelegt. Die Grundfläche des ehemaligen Wohnturms kann das Fachpersonal nur abschätzen. In den Erdschichten konnten die Forscher*innen bereits einige Funde zur Datierung der Anlage verbuchen. Vor allem Keramik ist ein gutes Mittel, um die genaue Wirtschaftsphase der Anlage zu bestimmten. Die Jettenburg ist unbestritten sehr alt. Und aus den Erdschichten lassen sich weitere Details aus der Zeit der Burgherren ablesen.
Durch die Ausgrabung und Dokumentation werden die Funde für die Nachwelt erhalten, bevor dort neu gebaut wird. Das die Burgherren eher weniger einflussreiche Adlige waren ist für die Grabung kein Abbruch, denn interessant ist es allemal.