Körperschau im Königsbau - Die Körperwelten sind zurück in Stuttgart
Die Körperwelten Ausstellung ist zurück in Stuttgart. Zum dritten Mal können die präparierten Leichen in der Landeshauptstadt besichtigt werden. Dieses Mal sogar direkt in der Innenstadt. Die katholische Kirche kritisiert die Ausstellung scharf. Für Stadtdekan Christian Hermes ist die Ausstellung von echten Leichen purer Voyeurismus. Trotz moralischer Kritik möchten immer wieder Menschen ihren Körper nach dem Tod an die Ausstellung spenden.
Mehr als 20.000 Menschen befinden sich schon in der Körperspenderdatenbank des Heidelberger Institut für Plastination. Seit 1997 faszinieren Gunter von Hagens – mittlerweile weitgehend aus der Öffentlichkeit zurückgezogen – und seine Frau mit der Körperweltenausstellung weltweit. In einem eigens entwickelten Verfahren entziehen sie Toten die Flüssigkeit und ersetzen sie durch Silikone. Der Körper wird so haltbar für die Ewigkeit. „Am Puls der Zeit“ heißt die Ausstellung in Stuttgart. Sie beschäftigt sich mit den körperlichen Auswirkungen von Stress und Reizüberflutung der heutigen Gesellschaft.
Die weltweite Faszination für die Präparate teilen aber nicht alle. Kritik an der Ausstellung gibt es immer wieder. Einige bezeichnen diese Umgangsform mit dem Tod als pietätlos. In Stuttgart kommt die Kritik vor allem aus den Reihen der katholischen Kirche. Bis Ende Januar besuchen die menschlichen Präparate die Landeshauptstadt.