Sinti und Roma – Die Geschichte der Minderheiten in der Region
Seit 1990 ist der 08. April der Internationale Tag der Roma. Obwohl es sich bei Sinti und Roma um zwei unterschiedliche Minderheiten handelt, werden sie oft gemeinsam genannt. Denn trotz ihrer Unterschiede ist die Diskriminierung, die sie – auch heute noch – erfahren sehr ähnlich. Wir haben einen Blick auf die Geschichte von Sinti und Roma hier in der Region geworfen. Die Schätzungen der durch den Nationalsozialismus ermordeten Sinti und Roma reichen von 200.000 bis zu einer halben Million. Doch mit Ende des Zweiten Weltkrieges war das Leid noch nicht vorbei. Gemeinsam mit anderen konnte der Ulmer Ranco Brantner, über 35 Jahre nach Ende des zweiten Weltkriegs, durch einen Hungerstreik die Anerkennung des Völkermords an Sinti und Roma erwirken. Der Rassismus gegenüber der Minderheit ist auch heute noch verbreitet. Das wurde zuletzt durch einen Brandanschlag in Erbach bei Ulm im Jahr 2019 klar. Auch Sintizza Liane Winter erzählt von Rassismus, beispielsweise an der Schule ihrer Nichte. Viele Sinti und Roma wurden nach Ende des Krieges in ausgedienten Bauwagen am Stadtrand untergebracht – in Ulm beispielsweise in der Friedrichsau und am Roten Berg. Sie waren in den Städten unerwünscht. Damit blieb ihnen oft der Zugang zu Bildung verwehrt. Das wirkte sich auch auf die späteren Generationen aus. Liane Winter und Andreas Hoffmann-Richter setzten sich weiterhin für die Geschichtliche Aufarbeitung ein. Damit an die Namen der Ermordeten erinnert wird, und die nächsten Generationen bessere Chancen haben.