Zollkonflikt mit den USA – Baden-Württemberg zwischen Freihandel und Wirtschaftskrise
Beim heutigen Spitzentreffen im Neuen Schloss in Stuttgart wurde deutlich: Die angespannte Lage in der internationalen Handelspolitik bereitet der baden-württembergischen Landesregierung und der Wirtschaft große Sorgen.
Die US-Zollpolitik unter Präsident Donald Trump sorgt nicht nur für Unsicherheit, sondern trifft gezielt exportstarke Regionen wie Baden-Württemberg. Zwar bleiben Europa und Deutschland von neuen Strafzöllen vorerst für 90 Tage verschont – die bestehenden Zölle auf Stahl, Aluminium und Automobile jedoch bleiben in Kraft und belasten die Industrie schwer.
Gleichzeitig verstärkt der eskalierende Handelskonflikt zwischen den USA und China den Druck auf europäische Märkte und könnte zu einer Verlagerung chinesischer Exporte Richtung EU führen.
Ministerpräsident Winfried Kretschmann und Wirtschaftsministerin Nicole Hoffmeister-Kraut appellieren an die EU, mit Geschlossenheit und wirtschaftlicher Stärke zu handeln – und fordern mehr Souveränität für Europa. Im Mittelpunkt des Treffens steht der Dialog zwischen Politik, Wirtschaft und Verbänden, um gemeinsam tragfähige Lösungen zu entwickeln.
Inmitten einer wirtschaftlich angespannten Zeit – nach zwei Jahren Rezession und zunehmendem Kostendruck – braucht es nun Besonnenheit, strategisches Handeln und klare Positionen für den Erhalt von Arbeitsplätzen und Standorten in der Region.