Liebe nur vorgegaukelt - Mann überweist beim Online-Dating 2,3 Millionen Euro
Eine Betrügerin hat mit falschen Liebesversprechen und einer hanebüchen klingenden Investmentstory etwa 2,3 Millionen Euro von einem Mann im Rems-Murr-Kreis ergaunern können. Die Frau — zumindest gab die Person an, eine Frau zu sein – habe über eine Dating-Plattform das Vertrauen des Mannes gewonnen und ihm vorgelogen, sie arbeite als Notfallärztin in einem Militärcamp im Jemen, wie die Polizei mitteilte. Weil sie die Pflege ihrer Mutter bezahlen müsse, ließ ihr das Opfer rund 45.000 Euro zukommen. In einem weiteren Schritt schwindelte die Frau ihm vor, sie besitze 510 Kilo Gold im Wert von mehr als 30 Millionen Euro, mit denen beide nach der Zeit im Militärcamp ihr Leben finanzieren könnten. Allein: Für den Transport des Goldes an einen sicheren Ort müsse ihr der Mann etwa eine Million Euro leihen. Ein gefälschter Vertrag und der Kontakt zu einem angeblichen Goldhändler lenkten den Mann auf die falsche Fährte und er überwies auch diesen Betrag auf mehrere Konten sowie weitere Summen wegen anderer Lügen. Wenig überraschend brach der Kontakt zur angeblichen Notfallärztin schließlich ab.
Die Polizei spricht in solchen Fällen von „Love Scamming“ oder „Romance Scamming“. Die Masche ist einfach: Singles werden von einem oft im Ausland lebenden Chatpartner kontaktiert. Dessen Vita ist jedoch erlogen und das Interesse vorgetäuscht. Im Verlauf des Chats wird etwa ein Notfall vorgetäuscht und um finanzielle Unterstützung gebeten.
Präventionsexperten gehen von einer hohen Dunkelziffer aus, weil einige Betroffene aus Scham keine Anzeige erstatteten. Zum Schutz vor den kriminellen Liebesbetrügern rät die Polizei unter anderem, in Chats auf den Dating-Plattformen zu bleiben, wo Sicherheitsfunktionen integriert sind, und keine persönlichen Informationen preiszugeben.